Goodbye Laos

Unterm Strich war es ja nur eine gute Woche, die ich in Laos verbracht habe, am Ende bin ich jedoch ungern gegangen. Die Leute sind freundlich und angenehmerweise nicht so aufdringlich wie in Thailand. Zumindest hat man nicht das Gefühl, dass man ständig über’s Ohr gehauen wird, und wenn dir der Tuk-Tuk-Fahrer des Nachts „Weed?“ zuraunt, dann tut er das doch auch deutlich diskreter als sein siamesischer Kollege. Und so war Laos eigentlich hauptsächlich wegen der Leute schön. Denn wirklich allein bin ich in der vergangenen Woche nicht gereist. Aus der „Verlegenheitslösung“, eine Nacht in Vang Vieng zu verbringen, sind dann doch noch zwei volle Tage und Nächte geworden. Und dabei liegt die Betonung auch auf den „Nächten“, denn selbst wenn die Regierung vor zwei Jahren dem gröbsten Backpacker-Nachtleben einen Riegel vorgeschoben hat, gibt es immer noch gute Möglichkeiten, in dem Nest auszugehen. Witzigerweise hatte es uns nach einem Club Downtown (der erste wirkliche Clubbesuch auf dieser Reise) wieder auf eine Bowling-Alley außerhalb der Stadt verschlagen. Dieses Land hegt eine besondere Beziehung zu den zehn Pins – größtenteils aber wohl pragmatischer Natur, da die Bowlinghallen nicht per se als Bar gelten und somit länger auf haben dürfen.

Entspanntes Tubing in Vang Vieng

Entspanntes Tubing in Vang Vieng

Mit Abstand am bekanntesten ist Vang Vieng jedoch für Tubing (es sollte bekannt für die 20.000-Kip-Sandwiches vom Straßenstand sein – einmal alles mit scharfe Soße und so). Tubing muss man sich folgendermaßen vorstellen: Man nimmt einen aufgeblasenen Schlauch aus einem LKW-Reifen, eine Dose Bier, verstaut seine Wertsachen möglichst Wasserdicht und lässt sich dann gemütlich den Fluss hinunter treiben. Alle 400 Meter wartet eine Beach-Bar mit Drinks, Volley- oder Basketball. Klingt mega entspannt. Isses auch. Und die perfekte Einleitung für den Abschiedsabend im Fat Monkeys und „some random Club, der gestern irgendwie noch nicht da war“.

Abendlicher Anlaufpunkt: Fat Monkeys

Abendlicher Anlaufpunkt: Fat Monkeys

Die gestrige, vierstündige Busfahrt nach Vientiane überstand ich mehr schlecht als recht. Das lag aber zugegebenermaßen weniger an dem klapprigen, alten chinesischen Bus, sondern an dem verkaterten, magenschwachen mitteleuropäischen Touristen – also an mir selbst. Passenderweise ist in Vientiane auch nicht so viel los. Es trägt nicht umsonst den Beinamen „Sleepy City“. Perfekte Szenerie aber, um nach dem mittäglichen Abschied in Vang Vieng auch noch ein Wiedersehen zu feiern. Anan hatte ich das letzte Mal in Wyoming vor etwa viereinhalb Jahren gesehen und deshalb gab es auch viel, das wir uns zu erzählen hatten über die Erlebnisse in der Zwischenzeit. Ich denke, man wird sowieso noch von ihm hören: Er wird als bekanntester laotischer LGBT-Aktivist demnächst zumindest mal in Singapur einen Asia-Pink-Award entgegennehmen dürfen. Vielleicht wird er ja mal Premierminister.

Wiedersehen nach fast viereinhalb Jahren.

Wiedersehen nach fast viereinhalb Jahren.

Mittlerweile bin ich übrigens in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas angekommen. Morgen gibt’s dann das volle Kulturprogramm über die Gräuel der „Khmer Rouges“, als Kontrast zur ausgelassenen letzten Woche.

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