Bangkok Buzz

Zunächst einmal ein Geständnis an Rainer, den Optiker meines Vertrauens: Ich habe schon wieder eine Maui Jim-Sonnenbrille in einem Fluss versenkt. So, jetzt isses raus… 🙁 Es war bereits zum dritten Mal das selbe Modell. Allerdings ist es bereits viereinhalb Jahre her, dass ich zuletzt den Vorgänger im North Platte River in Wyoming versenkt habe. Wurde also auch wieder langsam Zeit. Die aktuelle Ex-Brille schwimmt jetzt im Chao Phraya der Mündung entgegen.

Bye Bye Sonnenbrille...

Bye Bye Sonnenbrille…

Ansonsten keine kritischen Vorkommnisse. Am Ankunftsabend hat es mich noch in die Khao San Road verschlagen, besser gesagt in eine der Parallelstraßen. Dort rockten zwei Thais mit Gitarre und Drumset zu einem illustreren Fundus von Rock- und Popmusik ab. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob sie immer so genau wussten, was sie da eigentlich sangen – auf jeden Fall haben sie für Stimmung gesorgt. Nach etwa fünf Bier und jeder Menge Reise-Smalltalk war ich dann nach ungefähr 37 Stunden so langsam reif für’s Bett.

Der nächste Tag begann für mich dem entsprechend auch erst am frühen Nachmittag. Erholsame 12 Stunden Tiefschlaf. Also auf’s Geratewohl los. Am Grand Palace vorbei (am späten Nachmittag bereits geschlossen), schlenderte ich durch die Universität und wurde von einem (vermeintlichen?) Professor für Thai Language angesprochen, der mir bei einem Eistee in der Mensa eine gute halbe Stunde über die Historie von Bangkok berichtete – nur um mich dann überreden zu wollen, bei einem befreundeten Bootsführer eine 2000 Baht teure Rundtour zu machen. Das ist übrigens eine gängige Masche: Von irgendwem kriegt hier offensichtlich jeder Provision, der einen am Straßenrand freundlich anspricht, nur um einem dann auf Gedeih und Verderb eine unverschämt überteuerte Sightseeing-Tour aufschwatzen zu wollen. Aber sei’s drum. Ich habe dann einfach 15 Baht (30 Cent) für das öffentliche Wassertaxi bezahlt und bin auf eigene Faust zum vom Professor empfohlenen Wat Arun gefahren. An diesem “Tempel der Morgenröte” war auch gerade Stilecht bei Sonnenuntergang eine buddhistische Messe (wie heißt’n das?) im Gange. Abends ging es dann wieder in die Livemusik-Bar, wo mir ein freundlicher Berliner Altenpfleger meinte Tipps geben zu müssen, wie man sich hier denn während seines Urlaubs eine Thai-Frau als Begleitung anlacht. Er habe das ja schon gemacht beim letzten Mal, für drei Wochen. Nachdem ich kurz den Brechreiz mit einem Singha runtergespült hatte, traf ich dann aber noch auf zwei ganz lustige Engländer, das machte einiges wieder gut.

Erstes Tempeling

Erstes Tempeling

Ich schlief erneut tief und fest – von 0:00 bis 2:00 Uhr. Um vier fing ich verzweifelt an, Peter Scholl-Latours Indochina-Berichte weiter zu lesen und um viertel vor sieben war ich geduscht und auf dem Weg nach Wat Pho. Der Tempelanlage mit dem liegenden Buddha folgte ein Abstecher ins Grand Palace, dem mit allerlei Tempeln geschmückten Amtssitz des Königs von Thailand und der Heimat des Smaragd-Buddhas (der allerdings in Wirklichkeit aus Jade ist und in dessen Tempel man auch nicht fotografieren darf). War es im Wat Pho früh morgens noch so ruhig und beschaulich, dass man sich mitten im völlig verrückten, lauten und verstopften Bangkok auf einmal in einer buddhistischen Oase des Friedens und der Einkehr wähnte, so wälzten sich im Grand Palace die vorwiegend fernostasiatischen Touristen in Massen barfuß durch die Tempel.

Wat Pho

Wat Pho

Hier gibt's definitiv mehr Gold als in Sotschi!

Hier gibt’s definitiv mehr Gold als in Sotschi!

Genug der Aufregung für heute. Es ist 14 Uhr hier und bei einem Margarita entspanne ich in einer Bar mit Free Wifi. Das ist Leben 🙂 . Statt heute noch mit dem Zug weiter zu fahren, habe ich mich gerade spontan in einem anderen Hostel für eine weitere Nacht eingebucht und werde mich wohl morgen früh mit dem Zug auf nach Ayutthaya machen. Ihr entschuldigt mich, mein kaltes Bier kam gerade an den Tisch…

PS: Es gibt erste Fotos

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5 Antworten

  1. Rainer, der Optiker Deines Vertrauens sagt:

    ach Daniel, es gehört einfach zu einer guten Reise dazu eine Maui Jim Sonnenbrille in einem Fluss zu versenken. Das ist so eine art Ritual, das man ganz einfach vollziehen muss, damit einem die Reisegötter wohlgesonnen sind. Je eher die Maui Jim im Fluss, desto besser die Reise!
    Komm jetzt aber bloß nicht auf den Gedanken Dir in Fernost eine neue zu kaufen!!!!!!!!
    Da gibt es eh nur billige und minderwertige Kopien 🙂

  2. Kopi sagt:

    Aber Rainer, ich brauche dringend eine Sonnenbrille, und so eine mit RayBan-Schriftzug für drei Euro ist halt auch ganz chic und dann isses auch nicht ganz so traurig, wenn ich die wieder versenke…

    Und bei dir sind Brillen immer so teuer 😛

    • Suzzy sagt:

      Aber Kopi, billige Sonnenbrillen haben einen schlechten, bzw gar keinen UV Schutz.
      Da ist keine Brille tatsächlich besser. Lieber blinzeln, weniger sehen und nicht so viel UV Licht ins Auge bekommen, als das sich die Iris durch die vermeidliche Dunkelheit öffnet und die volle Ladung UV Licht ins Auge trifft. Also lass das mit dem Sonnenbrillen Kauf und warte bis Du wieder bei Deinem Optiker des Vertrauens bist.
      P.S. bekomme ich jetzt von Rainer eine Verkaufsprovision? 😉
      P.P.S. Ich wünsche Dir noch tausend tolle Erlebnisse. Pass auf Dich auf.

  3. Rainer, der Optiker Deines Vertrauens sagt:

    Wenn ich mich recht erinnere hast Du noch eine zweite Maui Jim dabei. Ich schlage vor, Du kaufst Dir so ein mega schickes Brillenband womit Du dann die Brille um den Hals hängen kannst, dann geht sie nicht so leicht baden.
    Bei mir sind Brillen also immer so teuer… das sagt ausgerechnet der, der aufgrund meiner exzellenten Kontakte schon die ein oder andere Brille mit 100% Rabatt bekommen hat ^^

  4. Kopi sagt:

    Hey, wenn ich mich recht erinnere, musste ich für die letzte sogar den vollen Einkaufspreis bezahlen! Unverschämtheit! 😉

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